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Fragen, die andere zu diesem Thema gestellt haben

Titel (Pflichtfeld) Ritzen: Möchte aufhören
Fragedatum 17. 05. 2011
Frage (Pflichtfeld)

hallo zusammen ich wollte fragen was man alles machen kann um mit dem ritzen aufzuhören? ich hab shon vieles probiert, jedoch hat noch nichts wirklich gewirkt.. und ich möchte endlich davon wegkommen lg
Antwort

Liebe redtears95

Merci für dein Vertrauen und deine Offenheit. Es ist gut, dass du dich in der aktuellen Situation an das Tschau.ch wendest. Wie du wahrscheinlich weisst, kann das Ritzen für den Körper verschiedene Folgen haben. So besteht bspw. die Gefahr, dass man beim tief ritzen etwa die Hauptschlagader trifft- was gravierende Folgen hätte. Ebenfalls können Narben zurückbleiben, die dann vielleicht gar nicht mehr verschwinden. Doch Ritzen ist ja nicht mal in erster Linie deshalb so problematisch, weil es für den Körper so gefährlich ist, sondern weil man sich bewusst sein muss, dass nur jene Menschen ritzen, denen es psychisch nicht gut geht. Also: Ritzen - auch selbstverletzendes Verhalten genannt - ist fast immer ein Ausdruck für andere Probleme, wie seelische Verletzungen, innerer Druck, Trauer, Wut, Verzweiflung oder sonstige Gründe, die eine persönliche Krise auslösen können. Der körperliche Schmerz beim Ritzen soll dabei vom seelischem Leiden ablenken oder zumindest dabei helfen, es zu unterdrücken. Menschen, die sich ritzen, haben auch einfach das Bedürfnis, sich wieder körperlich zu spüren. Es ist also ein Versuch, mit den eigenen Problemen und Konflikten umzugehen. Wie du sicher weisst, ist die Selbstverletzung nicht der richtige Weg zur Problemlösung, weil sie jeweils nur sehr kurzfristig hilft und sich am eigentlichen Problem nichts ändert.

Wie du schreibst, hast du schon Verschiedenes ausprobiert um damit aufzuhören. Es gibt nämlich andere Methoden sich auf diese Weise zu spüren, die keine bleibenden Narben hinterlassen. Wenn du in nächster Zeit wieder dieses Bedürfnis nach 'dich spüren' hast, dann kannst du bspw.  versuchen, einen Eiswürfel gegen die Haut zu drücken oder ein Gummiband an deinen Arm spicken zu lassen. Noch besser wäre zu versuchen dich zu entspannen oder abzulenken. Beispielsweise indem du laut Musik hörst, dir ein warmes Bad gönnst, eine kalte Dusche nimmst, aufräumst usw. Auch ein Anruf bei der Nummer 147 wäre eine Möglichkeit in einem Krisenmoment. Weitere Tipps und Informationen findest du unter dem folgenden Link.

http://www.rotetraenen.de/?main=svv⊂=alternativen

Aber wie gesagt, auch diese Methoden ändern nichts am eigentlichen Problem, dass es dir nicht gut geht. Denn nochmals: Es wird Gründe geben, wieso du dich ritzt (Probleme, Sorgen) und deshalb muss man versuchen, diese anzugehen und zu lösen.

Es wäre deshalb nun ganz wichtig, dass du dich an eine erwachsene Person wendest, die dich bei deinen Problemen unterstützen kann und dir hilft sie anzugehen. Das könnte zum Beispiel ein Lehrer/eine Lehrerin sein, zu welchem/ welcher du viel Vertrauen hast. Du wirst erstaunt sein: Wenn du offen und ehrlich mit einer Lehrperson sprichst und sagst, dass es dir momentan gar nicht gut geht, dann wird dir diese Person sicher helfen. Vielleicht habt ihr ja in  eurem Schulhaus einen Schulsozialarbeiter/Schulpsychologen, dann wäre dies eine geeignete Ansprechperson -  genau dafür ist diese ja da. Du könntest auch eine schon eingeweihte Freundin fragen, ob sie dich begleiten würde. Zu zweit ist es vielleicht viel einfacher. Falls du nicht zur Lehrerin oder zum Schulsozialarbeiter möchtest: Hast du gewusst, dass es auch Beratungsstellen gibt, die einem in solchen Situationen unterstützen? Die sind kostenlos und absolut anonym und entsprechend wird niemand erfahren, dass du dich dort gemeldet hast. Du müsstest also auf keinen Fall Angst haben, dass deine Eltern etwas davon erfahren würden. Wäre es nicht zumindest ein Versuch wert? Sich Hilfe holen ist ja ein Zeichen von Stärke und nicht etwa eine Schwäche! Wenn dich dann noch eine Freundin begleitet, dann fällt es dir sicher etwas leichter. Eine Adresse in deiner Nähe findest du unter diesen Links:

In der Stadt Zürich: http://www.stadt-zuerich.ch/content/sd/de/index/beratung/beratung/jugendberatung.html

Im Kanton Zürich: http://www.lotse.zh.ch/service/detail/500060/from/search/156?q=Jugendberatung&qID=k500613

Eine andere Möglichkeit wäre, dass du deinen Hausarzt aufsuchen würdest. Auch hier müsstest du keine Angst haben. Dem Arzt könntest du dann sagen, dass es dir aktuell nicht gut geht und du dich auch ritzt. Zum Arzt geht man nicht nur, wenn man ein körperliches Leiden hat, ein Arzt ist auch da, wenn einen etwas psychisch belastet. Der Arzt untersteht der Schweigepflicht wie die oben erwähnten Beratungsstellen auch. Diesbezüglich müsstest du dir also keine Sorgen machen.

Nun wünschen wir dir alles Gute und hoffen, dass du es schaffst, dir Unterstützung zu holen. Liebe Grüsse, dein Tschau

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