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Fragen, die andere zu diesem Thema gestellt haben

Titel (Pflichtfeld) Gefühlswirrwar
Fragedatum 19. 10. 2010
Frage (Pflichtfeld)

Hallo liebes Tschau, seit bald 4,5 Jahren bin ich mit meinem Freund zusammen. Das heisst, dass wir alles voneinander wissen und dass wir sehr viel gemeinsam erlebt und durchlebt haben. Mein Problem ist, dass ich in letzter Zeit immer das Gefühl habe, etwas anderes erleben zu wollen. Ich war letztes Wochenende an einer Party (mein Freund war auch dabei) und mein Freund hat sich richtig zugesoffen (was mich eigentlich schon lange närft, er kann nie bei 1-2 Bier bleiben, es müssen immer 6-8 sein!!!).. Als er besoffen war und ich mich ein wenig umschaute, sprach mich ein Junge an, den ich selbst sehr attraktiv finde und so liess ich mich auf ein Gespräch mit ihm ein.. Während dem Gespräch wurde mir extrem warm und schwindelig, denn ich fand den Jungen ja interessant und wir konnten auch gut zusammen reden.. Als wir heimgingen hatte ich wieder dieses Gefühl, dass ich eigentlich etwas anderes möchte. Aber als mein Freund am Abend dann wieder ins Militär ging, bekam ich halbe Heulkrämpfe, weil ich ihn schon im Voraus vermisse. Es ist eben auch so, dass ich zurzeit eine schwierige Phase durchlebe (leide an einer Angststörung und muss deswegen Antidepressivas nehmen) und mein Freund stand mir immer sehr zur Seite und kann mich vom Boden wieder hochheben.. Aber ich frage mich einfach, weshalb ich dennoch das Gefühl habe, neue Erfahrungen haben zu müssen? Eigentlich geht es sehr gut in der Beziehung! Hat ja auch einen Grund dass ich schon so lange mit ihm zusammen bin!....
Antwort

Liebe Degu Merci für deine Offenheit. Es ist verständlich, dass es dich ziemlich verwirrt, wenn du solch unterschiedlichen Gefühle in dir wahrnimmst. Weil eine Beurteilung der Situation aus der Distanz schwierig ist, hier einfach ein paar Anregungen und Gedanken: Wie du sicher selbst weisst, ist es völlig normal, dass sich die Gefühle in einer Beziehung mit der Zeit verändern. Das heisst, es ist bspw. völlig normal, dass du nun nicht mehr 1000 Mal pro Tag an ihn denkst, wie dies in der Verliebtheitsphase wahrscheinlich der Fall war. Doch das muss eben nicht heissen, dass man die andere Person deswegen nicht liebt. Statt der grossen Verliebtheitsgefühle wird die Liebe dann tiefer, man spürt ein gegenseitig grösses Vertrauen, weiss noch viel mehr als zu Beginn, dass man auf den Partner/die Partnerin zählen kann etc. Doch vielleicht vermisst du genau dieses Gefühl des Kribbelns und des sich verliebens, weil dies halt ein speziell schönes Gefühl ist. Oder vielleicht machst du dir auch unbewusst Gedanken, ob du wirklich bereit bist, nun nie mehr mit einem anderen Mann enger in Kontakt zu kommen; dann nämlich, wenn du und dein Freund euch für einen gemeinsamen Lebensweg entscheidet. Möglich, dass dies bei dir zwiespältige Gefühle auslöst: Einerseits zwar ein schönes Gefühl, weil man diese Person ja liebt. Doch andererseits eben auch den Gedanken: \"und jetzt nie mehr einen anderen Mann?\". Und schliesslich könnte es auch etwas damit zu tun haben, dass es wie eine Art Bestätigung ist, dass einem auch noch andere Männer toll und aufregend finden. Zudem ist es natürlich spannend, einen Menschen frisch kennenzulernen und auch etwas zu flirten. An diesem Abend war dies wohl die spannendere Alternative, als mit dem betrunkenen Freund die Zeit zu verbringen. Ja, vielleicht war es an dieser Party sogar so etwas wie eine \"Trotzreaktion\", weil dich der grosse Alkohol-Konsum deines Freundes stört. Hast du es ihm übrigens schon mal offen gesagt, dass es für dich angenehmer wäre, wenn er bloss 2 oder 3 Biere trinken würde? Du siehst: Erklärungen für deinen Wunsch gibt es also schon. Doch wie du schreibst, liebst du deinen Freund ja sehr und er unterstützt dich auch in schwierigen Situationen - ein doch sehr schöner Liebesbeweis. Und bewusst musst du dir auch sein: Auch mit einem anderen Freund kämst du wieder mal an diesen Punkt, wo die Beziehung nicht mehr so prickelnd ist, wie noch in der Verliebtheitsphase. Denn wie erwähnt: Jede Beziehung verändert sich diesbezüglich. Es gibt übrigens Leute, die aus diesem Grund keine langfristigen Beziehungen suchen, sondern Lebensabschnittspartner für vielleicht 3 bis 5 Jahre. Und dann wieder einen neuen Partner/eine neue Partnerin suchen, weil sie eben wieder das Gefühl des \"Neuen und Unbekannten\" erleben möchten. Doch ein solches Lebenskonzept ist natürlich nicht jedermanns Sache und hat natürlich auch Nachteile: Denn eine tiefe und vertraute Liebe wird dadurch nicht möglich. Es geht also darum, dass jeder Mensch sich überlegt, was ihm diesbezüglich wichtig ist; und sich bewusst sein, dass dies auch bedeutet, Kompromisse einzugehen. Nun wünsche ich dir alles Gute und hoffe, dass du den für dich richtigen Weg findest. Dein Tschau
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