Lieber Joint
Merci für deine Offenheit und es ist gut, dass du dich in der aktuellen Situation an das Tschau.ch wendest. Leider ist bei uns Teil 2 deiner Frage nicht eingetroffen, doch wir denken, wir haben auch so verstanden, was dein Problem und deine Fragen sind. Zudem ein grosses Kompliment, dass du etwas an der Situation ändern willst und auch bereit bist, dir von einer Fachperson helfen zu lassen.
Wie du schreibst, ist momentan die Situation für dich Zuhause ziemlich schwierig und ist möglicherweise ein wichtiger Grund, wieso du kiffst; weil dadurch zumindest für ein paar Minuten deine Probleme vergessen kannst und quasi in eine 'friedliche Welt' flüchten kannst. Klar, du kannst dein Zuhause nicht grundlegend ändern. Doch man kann einerseits lernen, wie DU selber besser mit diesen Schwierigkeiten bei euch umgehen kannst und dass es auch noch andere Möglichkeiten als das Kiffen dafür gibt. Andererseits könnte es dann tatsächlich Sinn machen, wenn später mal die ganze Familie in ein Beratungsgespräch gehen würde. Doch sicher ist es erst nun mal wichtig, dass du dich mit einer Fachperson unterhalten kannst und erzählst, was dich belastet und natürlich dabei auch das Thema kiffen ansprichst. Solche Beratungen sind kostenlos und die dort arbeitenden Leute unterstehen der Schweigepflicht. Niemand wird als erfahren, wenn du dich dort meldest. Dass eine solche Stelle genau richtig wäre für deine Situation, kannst du hier nachlesen:
http://www.jefb.ch/
Und hier findest du die 9 Beratungsstellen in deinem Kanton. Rufe einfach mal an und vereinbare einen Termin.
http://www.jefb.ch/stellen/index.php
Bezüglich dem Thema Kiffen scheinst du dir unsicher und zweigeteilt zu sein. Du weisst, dass es schädlich ist, glaubst aber nicht, dass dir eine Beratung was bringen würde und würdest eigentlich gerne weiter kiffen. Fakt ist: Kiffen kann abhängig und süchtig machen, so dass man einen Tag ohne Kiffen sich gar nicht mehr vorstellen kann. Und wenn man merkt, dass man wegen des Kiffens vieles nicht mehr auf die Reihe kriegt und deshalb reduzieren möchte oder ganz aussteigen - so merken dann viele, dass dies gar nicht so einfach ist und sich oft auch Entzugserscheinungen zeigen. Nimm dir ein paar Minuten Zeit und lies die folgenden wirklich guten Seiten zu diesem Thema. Am einfachsten zu lesen ist es, wenn du es als PDF runterlädst (also: unten 'Wissenswertes als PDF' anklicken):
https://www.quit-the-shit.net/qts/fwd/public/wissenswertes.do;jsessionid=015B4CB77392EA6616B04148389EE6BC
Du siehst, reduzieren oder aussteigen ist also - wenn man bereits längere Zeit regelmässig kifft - nicht so einfach. Auch wenn du dir unsicher bist, ob du überhaupt aufhören oder reduzieren willst, so bespreche das Thema dennoch mal mit einer Fachperson. Verlieren kannst du dabei ja nichts. Und mit Sicherheit wirst du nachher für dich besser wissen, wie du diesbezüglich weiterfahren willst. Also: Einfach anrufen und einen Termin vereinbaren - denn genau dafür sind diese Stellen da! Sie sind zudem kostenlos und deine Eltern werden auch nicht erfahren, dass du dich dort gemeldet hast:
http://www.suchthilfe-ags.ch/default.aspx?navid=25
Nun wünschen wir dir alles Gute und gute Gespräche, welche dich weiterbringen werden. Herzliche Grüsse, dein Tschau
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