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Lieber zAngY Danke für deine Offenheit. Wir finden es toll, wie genau du hinschaust und auch selbstkritisch feststellt, dass du Mühe hast, dich zu konzentrieren. Du möchtest auch etwas verändern - das verdient ein grosses Kompliment! Wir finden es auch gut, dass du dich jeweils zuerst immer gleich an die Hausaufgaben machst. Wenn wir das richtig sehen, gerätst du ins Stocken, weil du jeweils erst mal nur das Nötigste erledigst und dir vornimmst, später am Abend nochmals Aufgaben zu machen. Das kannst du dann jedoch nicht einhalten, weil du beim Gamen hängenbleibst. Gerne machen wir dir deshalb einen Vorschlag, wie du den Ablauf der Hausaufgaben anders gliedern könntest: - Wenn du nach Hause kommst, machst du erst eine kleine Pause, in der du dich stärkst. Du isst etwas - z.B. eine Frucht oder einen Getreideriegel. Denke auch daran, genügend Flüssigkeit zu trinken. Das gibt dir Kraft und Energie für die Hausaufgaben.
- Schaue deine Hausaufgaben an und überlege dir, wofür du wielange brauchst. Was ist wichtig? Mache eine Prioritätenliste. Wichtig sind Sachen wie z.B. eine Prüfung vorbereiten. Oder Sachen, wo du weisst, dass du sie nicht richtig begriffen hast und das Thema aufarbeiten musst. Das ist wichtig, damit du nicht den Anschluss verlierst. Tipp: Oft macht man den Fehler, dass man das Schwierige vor sich herschiebt. Das wird dann oft noch schwieriger, wenn man das später macht und schon müde ist. Das ist dann sehr frurstrierend. Vermeide diese "Falle", weil es für die Motivation besser ist, wenn du schwierige Sachen lernst, wenn du fit bist.
- Wichtig: Gehe nicht davon aus, dass du dann später am Abend nochmals lernen willst, sondern erledige gleich alles. Achte darauf, dass du alles, was du für dich Aufgaben brauchst, in der Nähe hast. So musst du nicht immer wieder aufstehen und Sachen holen, was dich dann eben ablenkt.
- Nimm dir vor, dass du nun für die Hausaufgaben ungestört bist. Auch wenn es schwerfällt: Schalte das Smartphone aus oder deponiere es an einem Ort, wo du es nicht hörst und es dich nicht ablenkt. Für die Hausaufgaben gehst du in einen Raum. wo es keine Computer hat (Ausnahme dann, wenn du den Computer für die Hausaufgaben brauchst). Wenn du den Computer brauchst, dann schalte alle Programme aus, die für die Hausaufgaben nicht notwendig sind (d.h. Social Media; Games; Facetime; WhatsApp) - so gerätst du weniger in Versuchung.
- Achte auf Pausen - nicht grundlos gibt es in der Schule eben Pausen nach 45 Minuten. Das ist so, weil die Konzentration eben unbegrenzt da ist. Mache nicht länger als 10 Minuten Pause, trinke etwas, lüfte das Zimmer. Wichtig: Beginne nicht zu spielen - die Erfahrung hat gezeigt, dass du nicht nach 10 Minuten aufhören kannst. Wir wissen, dass das viel Selbstdisziplin braucht. Sei stolz auf dich, wenn es dir gelingt, zu widerstehen. Freue dich, wenn du auf deiner Liste eine Aufgabe als erledigt abhaken kannst. Tipp: Manchen gelingt es einfacher, Pläne einzuhalten, wenn sie anderen davon erzählen. Wenn es dir hilft: Bitte deine Eltern, Freunde oder Geschwister, dich an deinen Plan, zuerst die Hausaufgaben zu machen, zu erinnern.
- Denke daran: Nach den Hausaufgaben beginnt die Freizeit. Versuche, entspannt zu bleiben und dich bezüglich Zeit nicht unter Druck zu setzen. Nimm dir die Zeit, die du für die Hausaufgaben brauchst. Versuche, es so zu sehen: In der Ruhe liegt die Kraft. Das, was du dir ruhig einprägst, kannst du besser verarbeiten und dir merken. Das ist eine Investition, die sich lohnt.
- Bevor du dir Hausaufgaben zur Seite legst, schaue nochmals auf deinen Zettel und kontrolliere unbedingt, ob du wirklich alles erledigt hast. Alles fertig? Jetzt hast du freie Zeit für dich und nicht den Druck, eigentlich nochmals machen zu müssen. Wie du sehen wirst, fühlt sich dies dann wirklich gut an.
Weitere Tipps, damit du dich am Abend oder Wochenende im Gamen nicht verlierst - Mach dir für den Abend einen Plan. Dort könnte es dann zum Beispiel heissen, dass du von 18.30 bis 20 Uhr gamen kannst, doch dass du danach etwas anders machst. Das könnte sein, dass du noch mit einem Kumpel telefonierst, Musik hörst, usw. Und vielleicht gehörst du ja auch einem Verein an. Wir schreiben dir das, weil Studien gezeigt haben, dass Gamen nicht schadet, wenn es nicht zu lange ist. Wenn dich das Thema interessiert, kannst du diesen Artikel lesen. Er ist gut verständlich geschrieben und angenehm kurz.
- Gerade weil man in der Schule schon viel sitzt und anschliessend beim Aufgaben machen, ist es wichtig, dass die Bewegung nicht zu kurz kommt. Achte darauf, dass du dich auch an Wochenenden nicht beim Gamen einigelst, sondern auch an der frischen Luft bist und im Idealfall Sport machst. Verabrede dich z.B. zum Basketball, Schwimmen oder Eislaufen - oder einfach, was dir Freude macht. Du wirst sehen, dass auch Fitness dir helfen wird, dich besser zu konzentrieren und durchzuhalten.
Falls du übrigens merkst, dass du das Thema "Mehr Konzentration und in Ruhe die Aufgaben erledigen" selber nicht in den Griff bekommst, so zögere nicht, dich an eine Jugendberatungsstelle zu wenden. Unter dem Link findest du die Adressen in deiner Nähe. Da musst du keine Hemmungen haben oder dich schämen, wenn du hingehst. Es ist sehr menschlich, wenn mal etwas nicht auf Anhieb gelingt und es ist immer ein Zeichen von Stärke, wenn man dann eben Unterstützung organisiert. Die Fachpersonen wissen das. Sie sind genau für solche Probleme da und stehen unter Schweigepflicht. Sie erzählen also nicht weiter, was ihr jeweils besprecht. In solchen Gesprächen lernst du dich noch besser kennen und dann eben Schritt für Schritt dein Verhalten anzupassen. Alles Gute beim Ausprobieren und ganz viel Erfolg beim Erreichen deiner Ziele - liebe Grüsse, dein Tschau |