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Fragen, die tschau.ch gestellt wurden

Titel (Pflichtfeld) Depressionen
Fragedatum 29. 12. 2016
Frage (Pflichtfeld)

Hallo ich bin 16 und kiffe seit knapp drei Jahren, zwei davon täglich. Täglich rauche ich etwa 2-3 Gramm am Wochenende trinke ich meistens Alkohol und trinke auch mittlerweile zum Einschlafen wenn ich den ganzen tag nicht gekifft hab. Ohne kiffen komme ich nicht mehr klar, komme nicht mehr klar mit Lehrern Eltern und gleichaltrigen. Wenn ich 1 oder 2 tage nicht kiffe werde ich extrem aggressiv versuche das meistens zu unterdrücken was alles noch schlimmer macht ich fresse alles in mich rein und regelmäßig kommen dann die ausraster wo alles hoch kommt ich einfach nicht mehr kann und verzweifle meine Schule hab ich auch nicht mehr im griff ich will einfach nicht mehr und schon seit längerem fällt mir auf wie traurig mein leben ist, ich bin 16 und mache mir Gedanken darüber mein leben hinter mir zu lassen ich habe keine Lust mehr mir ewig nur anzuhören was ich falsch mache alle machen immer auf schlau tuen als wüssten sie alles besser waren aber noch nie in einer ähnlichen Situation und so bescheuert das auch klingt ich merke wie ich durch die Drogen erwachsen geworden bin ich musste mir mit sechzehn Jahren schon Gedanken um Probleme machen die manche meiner sogenannten \"lehrer\" sich nichtmal im Ansatz vortstellen können ich bin 16 sehe mit an wie Freunde von mir von den Drogen komplett zerstört werden diese Lehrer denken sie zeigen einem das Leben doch wie soll man etwas lehren wovon man keine Ahnung hat?! Ich habe keine Lust mehr
Antwort

Lieber Haze26,

vielen Dank für deine Offenheit und dein Vertrauen. Respekt, wie du Zusammenhänge analysierst und dabei genau hinschaust. Das machst du sehr richtig. Mutig ist auch, dass du darüber sprichst. Aus Erfahrung können wir dir sagen, dass es sehr entlastend sein kann, wenn man nicht alles mit sich selber ausmacht, seine Sorgen teilt und Unterstützung organisiert. Keinesfalls solltest du dich dafür schämen. Es ist sehr menschlich, dass es Momente gibt, in denen man nicht weiter weiss oder sich eine Strategie angewöhnt hat, die nicht gut tut. Das passiert Jugendlichen genauso wie Erwachsenen. Es ist aber immer ein Zeichen von Stärke, wenn man Dinge, die schmerzen, erkennt und gemeinsam nach Lösungen sucht.

Wir fassen dir hier in Punkten zusammen, was wir denken:

  • Du schilderst sehr anschaulich die Spirale, in der du steckst. Du hast das Gefühl, dass du ohne das Kiffen nicht klar kommst oder aggressiv wirst. Dir gehen viele Gedanken durch den Kopf, weil es Punkte in deinem Leben gibt, die dich nicht glücklich, sondern oft sehr traurig machen. In der Schule fühlst du dich oft nicht wohl und gelegentlich zu wenig respektiert - du siehst da keinen Sinn. Am Abend kannst du nicht einschlafen und konsumierst daher Alkohol. Du siehst: Es kommen mehrere Themen zusammen, die mehr oder weniger direkt miteinander zusammenhängen und wo es sich lohnen würde, sie zu sortieren. Wir würden dir daher raten, bei einer Beratungsstelle Expertenrat einzuholen und dich coachen zu lassen. Aus Erfahrung können wir dir sagen, dass das entlastet und dass du neue/andere Strategien lernen kannst, die dir eben helfen werden, wieder mehr der Gestalter deines Lebens zu werden. Keine Angst: Solche Beratungen finden auf Augenhöhe statt. Die Fachpersonen gehen auf dich und deine Situation ein, hören zu und entwickeln eben mit dir gemeinsam Lösungen: Denn am Schluss muss das zu dir passen! Du kannst da unverbindlich anrufen und dir zuerst dein eigenes Bild machen - auch bei einem Testtermin. Niemand zwingt dich zu etwas - die Gespräche sind auch vertraulich. Wie gesagt würden wir dir sehr wünschen, dass du dieses Angebot ausprobierst, das du im ganzen Kanton Bern findest - also bestimmt auch in deiner Nähe. 
  • Ja, du hast absolut recht: Drogen sind nie eine Lösung und haben schon manchen richtig aus der Bahn geworfen. Von dem her hast du  unser Mitgefühl, dass du diese Erfahrung bereits machen musstest bei Freunden in deinem Umfeld. Es ist tatsächlich so, dass solche Erfahrungen einem möglicherweise illusionsloser machen und zweifeln lassen. Vielleicht ist es das, was du meinst, wenn du davon sprichst, dich dadurch erwachsener zu fühlen. Allerdings ist es auch so, dass solche Erfahrungen uns gleichzeitig die Erkenntnis ermöglichen, Dinge eben anders zu machen, Fehler nicht zu wiederholen und Gegensteuer zu geben, wenn man merkt, dass man selber auch gefährdet ist. Wir waren natürlich nicht dabei, um beurteilen zu können, was deine Lehrerin/dein Lehrer genau gesagt hat. Vielleicht soviel: Auch Lehrer können einen schlechten Tag haben - das ist menschlich, losgelöst davon, dass sie natürlich die Verantwortung haben und solche schlechten Tage nicht zu oft vorkommen sollten. Gut möglich, dass sie die Tragweite nicht erkennen, in der du steckst. Du erzählst ja, dass du manches in dich "hineinfrisst" und - wenn wir dich richtig verstehen - öffentlich nicht über deine aktuellen Sorgen sprichst. Ist es denkbar, dass du ev. deine (negativen) Stimmungen mit dem Kiffen auch überdecken kannst, sodass du möglicherweise auf sie gar nicht so verzweifelt wirkst? Nicht falsch verstehen: Wir machen dir keinen Vorwurf oder wollen auch niemanden in Schutz nehmen. Aber oft haben eben Situationen viele unterschiedlichen Blickwinkel und Wahrnehmungen, die man abwägen sollte, bevor man ein grundsätzliches Urteil fällt. Das macht zwar Situationen nicht schöner, wenn man sich vorher nicht ernst genommen oder verletzt fühlt. Aber es hilft, zu relativieren und oft zu erkennen, dass man ein Verhalten nicht persönlich nehmen sollte. 
  • Wie gesagt, wäre es wichtig, dass du dich in Echtzeit beraten lässt, weil sich vieles im direkten Gespräch schneller lösen lässt: Man kann Fragen stellen, du kannst korrigieren, wenn du missverstanden wirst - es entsteht ein Dialog. Da hat das direkte Gespräch gewisse Vorteile zur Online-Beratung, wo wir zeitverschoben miteiander sprechen. Parallel zu der Empfehlung, eine Fachstelle aufzusuchen, möchten wir dir noch ein paar ergänzende Tipps geben, die vielleicht auch etwas Überwindung kosten, aber gut tun. Versuche viel Bewegung in deinen Alltag einzubauen. Sachen wie Laufen an der frischen Luft, Krafttraining oder Sport-Boxen usw., können ausgleichend wirken. D.h. man powert sich aus, spürt sich intensiv, lässt Dampf ab und entspannt sich danach. Der Vorteil und angenehme Nebeneffekt: Man wird fit und auf natürliche Art müde, sodass man am Abend automatisch besser einschlafen kann. Sport ist also eine positive Bewältigungsstrategie von Stress. Achte am Abend, dass du nicht ins Grübeln gerätst, was dich in der Regel zum Alkohol greifen lässt. Lenke dich mit einem Film, mit Musik, die dich aufstellt usw. ab. Entdecke für dich Sachen, die dich - ganz ohne Drogen/Alkohol - entspannen. Wenn dir trotz allem die Decke auf den Kopf fällt: Rufe die Nummer 147 an. Sie wird auch von jungen Erwachsenen in Anspruch genommen - lass dich da nicht irritieren, dass die Fotos auf der Homepage eher Jugendliche darstellen, die jünger sind als du. Die Beratung ist auch für dich offen. Das Tolle daran: Das ist eine Soforthilfe, die rund um die Uhr jemand erreichbar ist. Oft ist es in verzweifelten Situationen nämlich sehr hilfreich, wenn man jemanden hat zum Reden, der ganz unvoreingenommen zuhört und das Chaos zu sortieren hilft. 

Wir hoffen, dass wir dir dich überzeugen konnten, bei der Fachstelle anzurufen. Wir wünschen dir nämlich von Herzen, dass es dir schon bald wieder etwas besser geht, du Schritt für Schritt wieder mehr Horizont siehst und die Freude zu dir zurückkehrt.

Liebe Grüsse und alles Gute - lass uns wissen, wie es mit dir weitergeht. Einfach, wenn du magst. Dein Tschau.

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